Sunday, July 7, 2024

Reisen ist das einzige, was du kaufst, das dich reicher macht - Teil 2

 


...und weiter geht's! 😉


Und am Freitag konnte ich dann noch einen weiteren Punkt von meiner Liste streichen. Nicht dass du jetzt denkst, die Liste wäre inzwischen kleiner geworden oder gar abgearbeitet. Nee, gar nicht. Es kommen ja auch immer wieder neue Punkte hinzu. 😅


Endlich hatte ich für uns eine Tour zur legendären Kane’ohe Sandbar (Sandbank) gebucht. Die Badesachen bereits an, Handtücher und Fotokamera in der Tasche, machten wir uns morgens auf den Weg, da wir uns für die Morgen-Tour entschieden hatten. Los ging es vom He’eia Kea Boat Harbor, der direkt neben dem He’eia State Park liegt. Für uns war es von unserer Unterkunft aus quasi ein Katzensprung. Die erste Überraschung erlebten wir bereits, bevor wir überhaupt den großen Katamaran betreten hatten, denn vor diesem beeindruckenden Schiff stand jemand, den wir bereits kannten und auch er erkannte uns. Es war Shannon, der Neffe meiner Freundin Mary, den wir auf der Graduation Party ihres Sohnes Tani kennengelernt hatten. Eine freudige Begrüßung, eine Umarmung mit Aloha und kurz darauf saßen wir im Schiff an einem Fensterplatz und teilten uns einen Tisch mit einem sehr netten Paar aus Kalifornien. 😊



Das Schiff füllte sich zusehends und nach entsprechender Sicherheitsunterweisung und allgemeinen Hinweisen wurde der Motor angeworfen und es ging los. Es gab zwei hawaiianische Musiker, die die Gäste während der Fahrt mit richtig guter Live Musik unterhielten. 🎶 Auch für das leibliche Wohl war in Form von leckeren Donuts, Wasser und Saft gesorgt. Ich denke, die Fahrt dauerte gerade mal 20 Minuten und schon wurde der große Katamaran an der Sandbank vertäut. Man konnte schnorcheln, Kajak fahren, sich mit einem Stand-up-Paddleboard versuchen, Volleyball spielen, einfach nur schwimmen oder sich in der Sonne aalen. Mein Schatz entschied sich fürs Schnorcheln, während ich es vorzog, einfach nur schwimmen zu gehen. Selbst beim einfachen Planschen im Wasser konnte ich viele Fische in dem kristallklaren Wasser beobachten. 🐟🐠🐡 Mal ganz davon abgesehen, dass der Blick zurück zur Küstenlinie von dort aus wirklich atemberaubend ist. 😍







Später, wieder an Bord, unterhielt ich mich mit den netten Leuten von der Crew und auch mit der Kapitänin, die mir erzählte, dass sie Verwandte in Deutschland hat. Gefühlt hat uns das in den vier Wochen auf O’ahu quasi jeder Zweite erzählt.


Ich weiß nicht, ob es  unser nettes Gespräch war oder ob Shannon die Finger im Spiel hatte, doch als mein Schatz vom Schnorcheln zurück war, fragte die Kapitänin uns, ob wir gerne Schildkröten sehen wollten. Natürlich wollten wir! Sie brachte uns zur anderen Seite des Katamarans und hieß uns in ein kleines Boot einzusteigen, das von einer jungen Hawaiianerin gesteuert wurde, die zur Crew gehörte. Sobald wir saßen, forderte sie uns auf, uns gut festzuhalten und schon ging die wilde Fahrt los. Sie beschleunigte das kleine Boot bis zum Maximum und brachte uns zu einer Stelle im angrenzenden Riff, von wo aus wir die unter Wasser schlafenden Schildkröten beobachten konnten. Nicht weit vom Boot entfernt kam eine Schildkröte an die Oberfläche um Luft zu holen, tauchte aber leider direkt wieder ab. 🐢 Zum Schluss brachte sie uns noch an eine ganz besondere Stelle im Riff. Dort gibt es eine Aussparung, die einen herzförmigen Umriss hat und durch den hellen Sand zu leuchten scheint. 💙 Sieht doch echt toll aus oder nicht? 




Hier sind übrigens mal ein paar Fakten zur Kane’ohe Bucht:

Sie ist 45 km2 groß, ca. 13 km lang und etwa 4,5 km breit, hat eine maximale Tiefe von 12 Metern und ist das größte geschützte Gewässer auf den hawaiianischen Hauptinseln. Durch das Riff vom offenen Pazifik abgegrenzt, hat die Bucht eine vielfältige Bedeutung für O’ahu - so sagt Wikipedia. Keine Frage!


über die Kane'ohe Sandbar

Auf jeden Fall war es eine lohnenswerte Tour, die viel Spaß gemacht hat und die wir bei nächster Gelegenheit sicher wieder machen würden. 👍🏻

Aber damit war der Tag für uns noch lange nicht zu Ende, denn es war ja Freitag und Freitag abends gibt es in Waikiki das Feuerwerk, das uns ja schon in der Woche zuvor so gut gefallen hat. Vor dem Feuerwerk hatten wir aber noch etwas anderes vor, denn freitags findet auch immer der Harbor Night Market in Hakuone (ehemals Old Fisherman’s Wharf in Honolulu) statt. Essen, Trinken, Live Musik und lokale Künstler, die ihre Produkte anbieten, findet man dort. 😊

Die Webseite beschreibt es so: 

“Ein Ort, an dem sowohl die Kama'aina (Einheimische) als auch Malihini (Besucher) mit offenen Armen begrüßt werden, um zu erkunden, zu entdecken und sich in die besten kleinen Unternehmen zu verlieben, die Oahu zu bieten hat. Egal, ob Sie einen Vorgeschmack auf die lokale Küche suchen, auf der Suche nach einzigartigen Inselkunst sind oder einfach nur einen Abend mit Unterhaltung und Kameradschaft genießen möchten. Der Nachtmarkt von Honolulu Harbor am Fisherman's Wharf ist der Platz, an dem das Herz von Honolulu am stärksten schlägt.”

Zum Harbor Night Market

Nachdem wir an allen Ständen vorbei geschlendert waren, uns etwas zu trinken und zu essen geholt hatten, saßen wir eine ganze Weile gemütlich auf einer der Bänke, schauten dem Treiben zu und lauschten der Live Musik. 😋




Mit dem Wissen, dass nur noch ein paar Tage übrig waren, packte uns ein wenig Wehmut, denn lass dir das Folgende gesagt sein: Hat man einmal das Insel Leben dort erlebt, dann zieht es einen nicht besonders stark zurück in unsere hektische Welt hier in Europa. 🤷‍♀️ Meine Freundin Bobby, die lange Zeit auf dem Festland gelebt hat, beschrieb es vor ein paar Tagen auf diese Weise. “Du kommst hier mit dem Flugzeug an und sobald sich die Türen geöffnet haben, läufst du in eine Wand und sofort ist alles völlig anders. Die Inseln und ihre Lebensart nehmen dich sofort für sich ein und du kannst dich dagegen nicht wehren.” Ich kann ihr nur recht geben und denke, dass ich mich noch nie so sehr und vor allem so schnell entschleunigt gefühlt habe wie in Hawai'i. Das war schon 2019 so und auch dieses Mal ging es mir genauso. 💕


Wie auch immer. Nach dem Nachtmarkt zog es uns wieder zur Hilton Lagune in Waikiki und wir bekamen dieses Mal (weil wir früh genug vor Ort waren) sogar noch einen regulären Parkplatz. Ein letztes Mal sahen wir uns das Feuerwerk an und amüsierten uns über das herrliche Chaos mit all den Menschen und Autos, die zum Feuerwerk ein Plätzchen suchten und später natürlich auch alle wieder dort fort wollten. Ungesittet, aber tiefenentspannt - man muss es einfach erlebt haben. Wie ging dieser bestimmte Slogan nochmal? Mittendrin, statt nur dabei. 😂






Glaub’ es oder nicht, nach 4 Wochen haben wir es tatsächlich geschafft, uns am Samstag mal in Ruhe mit unseren Gastgebern zusammenzusetzen. 😃 Wir waren für den Nachmittag zum gemeinsamen Essen im Garten unter dem wunderbaren Pavillon verabredet. Thom bereitete Hähnchen und Gemüse auf dem Grill zu und wir steuerten Pupus bei. Weißt du noch? Das sind Vorspeisen oder Häppchen. 😉 Bis in den Abend hinein unterhielten wir uns sehr angeregt und lachten viel. Als es die Zwei abends ins örtliche Kino zog, nutzten mein Schatz und ich die Gelegenheit und machten es uns für eine Weile im Hot Tub (ein beheizter Whirlpool mit 40°C Wassertemperatur) im Garten gemütlich. Im Dunkeln, unter dem Sternenhimmel, bei einer leichten Brise, die vom Meer aus über die Bucht ging .. Es war herrlich! 😍


Ich denke, wenn sich so eine schöne Zeit dem Ende zuneigt, dann empfindet man die letzten Tage noch mal extra intensiv oder?


Wir verbrachten den Sonntag Vormittag wieder in der Kirche meiner Freundin Mary. Einmal im Monat wird dort eine Art Abendmahl zelebriert, jedoch die hawaiianische Variante. Ein fest verankerter Bestandteil in den hawaiianischen Traditionen ist das Poi, ein sehr stärkehaltiger Brei, ähnlich unserem Kartoffelbrei. Dieser Brei wird aus der gekochten Taro Wurzel hergestellt und zwar mit einer Art Mörser, nur größer als den, den du und ich in der Küche haben. Es ist ein großes flaches Behältnis mit einer Vertiefung in der Mitte. Ich habe es schon in runder Form gesehen und hier in der Kirche meiner Freundin wurde ein längliches Brett verwendet, an dessen Enden jeweils jemand saß und die Taro Wurzeln mit einem Mörser so lange bearbeitet hat, bis dass der Brei die richtige Konsistenz hatte. Dargereicht wurde der Poi in kleinen Portionen auf einem Stück eines Blattes der Ti-Pflanze, zusammen mit Wasser und einem Gebet. Also wirklich ähnlich einem Abendmahl in einer Kirche hier bei uns. Für mich schmeckte der Brei kartoffel-ähnlich, was ich dem hohen Stärkegehalt zuschreibe, jedoch war die Konsistenz eher wie bei Gnocchi. 😅







Nach dem Gottesdienst nahmen wir Mary mit, denn wir waren alle in Ka’a’awa zum Essen bei unseren Gastgebern von 2019, PJ und James, eingeladen. Vier Wochen lang hatten wir versucht, einen gemeinsamen Termin zu finden und an unserem letzten Sonntag auf der Insel war es uns endlich gelungen. Die Begrüßung fiel sehr sehr herzlich aus und ich musste ein wenig mit den Tränen kämpfen, weil eine Menge Erinnerungen sich in meine Gedanken schlichen. Durch PJ habe ich seinerzeit Mary kennengelernt und unsere Freundschaft ist etwas sehr besonderes. Du kannst es gerne in meinen Beiträgen von 2019 nachlesen. 




Bis in den Abend hinein saßen wir an diesem Sonntag auf der überdachten Lanai (Terrasse) im Garten zusammen und unterhielten uns angeregt über das Gestern, das Heute und das Morgen. Wir hatten ein wunderbares, sehr leckeres Essen, Wein dazu und diesen unglaublichen Ausblick, der uns schon bei unserem ersten Besuch auf der Insel gefesselt hat. Schöner hätte es wirklich nicht sein können. 💕


Tja, die letzten paar Tage sind jetzt eigentlich recht schnell erzählt.

Der letzte Montag gehörte quasi mir, weil ich mir noch ein besonderes Mitbringsel besorgen wollte, was mir auch gelungen ist. Darüber bin ich sehr sehr glücklich. 🥰

Abends trafen wir uns noch einmal mit Mary, um uns zu verabschieden. Sie überreichte uns beiden jeweils eine Lei; dieses Mal aus Kukui-Nüssen. Damit hat es auch etwas Besonderes auf sich, denn in der hawaiianischen Kultur symbolisiert eine Kukui-Nuss-Lei Schutz, Frieden und Erleuchtung. Kukui Nüsse stammen vom Kukui Nussbaum. Er ist der offizielle Staatsbaum von Hawai'i. Das Öl von Kukui Nüssen (oder auch Kerzennüsse genannt) wurde früher verwendet, um Licht zu erzeugen, bevor es auf den Inseln Elektrizität gab. Die Nüsse wurden als Farbstoff und das Holz und die Blätter des Baumes für viele andere Zwecke eingesetzt. Die Symbolik der Kukui-Nuss-Lei beruht auf diesen praktischen Verwendungen und ist mit Erleuchtung, Schutz, Führung und Frieden verbunden und vermittelt Ehre und Respekt. 🙏🏼


Den letzten Dienstag nutzten wir, um uns mittags von Bobby zu verabschieden. Wir trafen uns wieder in einem Starbucks in der Nähe, saßen eine Weile zusammen und umarmten uns anschließend sehr herzlich. ❤ Abschiede sind echt so ätzend! 😥


Den Rest des Tages verbrachten wir damit, unsere Sachen zu sortieren, zu packen und in der Wohnung grob Ordnung zu schaffen. Das Packen war echt eine Herausforderung. Die vielen Souvenirs, die wir gekauft haben und dazu noch so einige Geschenke unserer Freunde gut zu verteilen, war nicht leicht. Wir schafften es, jedoch nur mit viel Geschimpfe meinerseits. Weil Koffer packen, egal ob ein- oder auspacken, mir ein Graus ist, wie schon zuvor erwähnt. 🤨


Tja, und dann war auch schon Mittwoch. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns in Kane’ohe von Thom und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Mietwagen abgeben, Gepäck einchecken, durch die Sicherheitskontrolle - alles klappte ohne Schwierigkeiten. Wieder einmal fiel mir auf, wie freundlich die Menschen in Hawai’i sind. Die Dame von der Mietwagenfirma, die Dame von der Fluggesellschaft, die sich mit uns über Deutschland unterhielt, die Beamtin bei der Passkontrolle. Mir war klar, dass sich das quasi schlagartig ändern würde, wenn wir aufs Festland kommen - und so war es auch. Die hawaiianische Art ist einfach besonders. 💕




Wir flogen von Honolulu in neun Stunden nach New York. Acht Stunden Aufenthalt sind nicht so einfach zu überbrücken, doch auch das schafften wir. Von dort ging es in sechseinhalb Stunden nach Amsterdam und schließlich mit einem Cityhopper innerhalb von 30 Minuten nach Düsseldorf. Alles hat gut geklappt und so fielen wir glücklich und hundemüde am Freitagmittag völlig erschöpft ins Bett und schliefen für ein paar Stunden. Natürlich erst nachdem wir alle unsere Lieben zuvor über unsere erfolgreiche Rückkehr nach Hause informiert hatten. 😴


Nun, das war unsere Hawaii Reise 2024. Ich bin mir sicher, dass es dabei nicht bleiben wird. Oder was denkst du? 😉


Aloha! 🤙🏼



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