Friday, June 14, 2024

Zeit ist wertvoll, verschwende sie sinnvoll.


Inzwischen ist schon wieder mehr als eine Woche vergangen und wir haben die Hälfte unserer Aufenthaltszeit auf Oahu erreicht. Uns geht es so gut, dass wir endlich unsere gedachten Unternehmungen starten konnten. Ich nenne es absichtlich nicht “geplant”, denn irgendwelchen Plänen im Urlaub nachzujagen, finde ich viel zu anstrengend und verfehlt meiner Meinung nach auch das Ziel eines Urlaubs dieser Art. Auf jeden Fall habe ich so einiges zu erzählen. 


Nach unserem Ausflug an die Westküste haben wir am nächsten Tag eine kurze Tour nach Waimānalo gemacht. Der Strand von Waimānalo ist bekannt für seinen weißen Sand und das entsprechend wunderbar türkisfarbene Wasser. Die Farben sind eine absolute Augenweide! Doch trotz des bedeckten Himmels fühlt man die Sonne Hawaiis sehr schnell auf der Haut. ☀🌴🌊





Und was man in Waimānalo auch sieht (nicht nur dort) ist die andere Seite des sogenannten Paradieses. Schon vor 5 Jahren waren an der gleichen Stelle entlang der Straße viele Zelte von Obdachlosen - und leider sind es deutlich mehr geworden. Man findet sie inzwischen auf der ganzen Insel, bevorzugt in der Nähe der Beach Parks, da es dort öffentliche Toiletten und Duschen gibt. Glaub’ mir, es tut weh, dieses Elend zu sehen. Ein so wundervoller Ort, und doch so viel Armut und Leid. Der Staat versucht aktuell mit einem umstrittenen Gesetzentwurf gegen diese Menschen vorzugehen. Meiner Meinung nach ist das der falsche Weg. 😥


Den nächsten Tag haben wir wieder sehr entspannt gestaltet und im Außenbereich unserer FeWo verbracht. Gemütlich im Schatten unter einem großen Sonnenschirm, beziehungsweise im Schatten auf unserer Lanai (Terrasse), ein eisgekühltes Getränk dabei … So lassen sich knapp 30°C wunderbar aushalten. Und was soll ich dir sagen? Wir haben uns trotz der schattigen Plätze einen Sonnenbrand geholt! Das war zu erwarten, aber ich hatte dennoch gehofft, dem im Schatten entgehen zu können. Egal, wir kennen genügend Hausmittel, die so einen leichten Brand schnell beruhigen. ☀





Und jetzt möchte ich dir von einem Erlebnis erzählen, das mir sehr viel bedeutet. ❤ Von meiner Freundin Mary, der Kumu Hula, konntest du in meinem Blog ja bereits lesen. Sie lebt an der North Shore und hat 3 inzwischen erwachsene Kinder. Der Jüngste ist Tani, der mit vollem Namen Sitaniselao Kukalamaulaikalani Kupau Mikaele heißt und gerade seine Highschool abgeschlossen hat. Er ist schon seit geraumer Zeit ein gefragter Nachwuchs-Footballspieler und hat dadurch bedingt die letzten 5 Jahre ein Sportstipendium auf dem Festland gehabt. Festland bedeutet in dem Zusammenhang, dass er eine Weile in Las Vegas und auch eine gewisse Zeit in Kalifornien für ein Highschool Team gespielt hat. Das finde ich für so einen jungen Menschen schon ziemlich cool. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man sich durch ein Sportstipendium hier seine Ausbildung finanzieren kann. Auf jeden Fall hatte Mary uns zu seiner Abschlussparty eingeladen, die bei ihr Zuhause im Garten gefeiert wurde. Familie, also Ohana, wird hier groß geschrieben und dazu gehören auch Freunde. Auf entsprechend viele verschiedene und unheimlich freundliche und offenherzige Menschen aller Altersgruppen trafen wir dort. Mary stellte uns allen als “Auntie and Uncle from Germany” vor, also als Tantchen und Onkel aus Deutschland und zugegebenermaßen fühlte sich das etwas seltsam an, aber wir sind nunmal auch nicht mehr die Jüngsten und gehörten auf Tanis Party zum “oberen Alters Drittel". 😆 Dennoch war es ein wunderbares Erlebnis, besonders, weil auch hier wieder die Herzlichkeit so groß war.


Es gab jede Menge selbstgemachtes hawaiianisches Essen, angefangen über Pupu’s (bedeutet Häppchen / Vorspeisen), über Hauptgerichte bis hin zu Desserts. Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, was ich alles probiert habe, aber es war mega lecker! 😋 Ich mag die hawaiianische Küche sehr; es ist ein Mix aus vielen verschiedenen Kulturen. Es gab Live Musik von verschiedenen Musikern und Bands und nicht wenige davon waren ehemalige Schüler meiner Freundin Mary. Es wurde gesungen, gelacht, getanzt und viel erzählt. Ich habe es wirklich sehr genossen und als wir uns verabschiedeten, hängte meine Freundin Mary mir noch eine ihrer Leis (Blumenkette) um und rührte mich damit sehr an. 💕 Leis haben in Hawaii eine vielfältige Bedeutung und ich könnte vermutlich einen kompletten Beitrag dazu schreiben, doch das erspare ich dir, denn das haben andere schon viel besser abgehandelt, als ich es überhaupt könnte. Daher hier nur ein Zitat aus einem anderen Reiseblog dazu und der Link, falls du es im Detail nachlesen möchtest. 😉


“Die geschlossene Lei symbolisiert innige Liebe und die Umarmung eines geliebten Wesens.”


https://www.kultreiseblog.de/bedeutung-der-lei-blumenkette-auf-hawaii-kultding-des-monats/


Das ist Tani.




So langsam merke ich, dass es gar nicht so leicht ist, die vergangenen Tage zusammenzufassen. Ich habe mir wohl ein wenig zu viel Zeit mit dem Schreiben gelassen. 


Wir verbrachten den Sonntag wieder gemütlich in unserer FeWo und nutzten die Gelegenheit, uns draußen am Wasser mit unseren Gastgebern zu unterhalten. Bernd wagte sich auf ein Stand-Up Paddle Board und ich suchte mir ein schattiges Plätzchen, um mich mit Reece, der Frau von Thom, zu unterhalten, die erst vor ein paar Jahren vom Festland nach Hawaii gezogen ist und dann hier Thom kennen und lieben lernte. 




Am Montag haben wir echt eine Menge gesehen und waren quasi den ganzen Tag unterwegs. Angefangen beim Ho’omaluhia Botanical Garden hier in Kane’ohe, den ich sehr liebe. ❤ Wir waren zum zweiten Mal dort und er ist und bleibt einfach beeindruckend. Diese reichhaltige Pflanzenwelt ist wahnsinnig bemerkenswert; besonders vor der Kulisse dieser unbeschreiblich schönen grünen Berge der Insel. Ho’omaluhia bedeutet übrigens beschützt. 🙏🏼 In diesem gut 160 Hektar großen Park gibt es einen See, der den Namen Loko Waimaluhia trägt. Dies bedeutet friedlicher See und das trifft den Nagel auf den Kopf. Der Parkeintritt ist frei und wenn man hineinfährt, wird man am Tor belehrt, dass man aus dem Auto keine Fotos oder Videos machen soll. Anfangs haben wir uns gewundert und diese Anweisung nicht verstanden. 🤔 Man darf hier Vieles nicht zu wörtlich nehmen - im wahrsten Sinne - sondern muss sich bemühen, den Zusammenhang zu verstehen. Man soll nicht aus dem Auto filmen oder fotografieren, um den Verkehr damit nicht zu gefährden! Sobald du anhältst und aussteigst, darfst du alles aufnehmen. Es gibt zig Parkplätze auf dem Gelände, auf denen auch frei zugängliche Toiletten sind. Im gesamten Park gibt es Picknick-Bereiche und Bänke, die zum Verweilen einladen. Wir haben auch viele Familien gesehen, die diese Möglichkeiten genutzt haben. Mit speziellen Zulassungen kann man in diesem Park sogar mit einem Zelt campen.












Am späten Nachmittag entschieden wir uns dann, den Tag mit einem Sonnenuntergang vom Tantalus Drive aus enden zu lassen und machten uns auf den Weg nach Honolulu. Wer sich ein wenig für Oahu und Hawaii interessiert, der hat vielleicht schon einmal davon gehört oder gelesen. Der Tantalus ist ein Berg oberhalb von Honolulu und es gibt dort den “Round Top Drive”, eine 8 Meilen lange historische Straße, die sich um den Berg windet und nach oben führt. Man hat an vielen Stellen einen wunderbaren Blick hinunter auf Honolulu, Waikiki, Diamond Head und einige andere Bezirke. 😍 Es ist ein beliebter Platz um den Sonnenuntergang zu sehen. Wenn du darüber noch mehr erfahren möchtest, kannst du diesem Link folgen.

https://tantalusoahu.com/about/national-historic-road/


Ansonsten lasse ich die Fotos und Videos mal für sich sprechen. Wer mich ein wenig kennt, der weiß wie sehr ich auf Sonnenauf- und -untergänge stehe. 😉










Unternehmungslustig, wie wir sind, wollten wir am Dienstag endlich mal im Meer baden und haben unsere Badesachen angezogen, Handtücher, eine Matte und eine Flasche Wasser eingepackt und sind losgefahren. Dass wir solche Strände wie Waikiki nicht bevorzugen, wird dich nicht überraschen, also haben wir uns nach Norden gewandt und fanden auch bald einen Strand, an dem nicht viel los war. Wir landeten im Ahupuaʻa ʻO Kahana State Park an der North Shore und während der eine sich im warmen Wasser tummelte (von erfrischen kann bei den Temperaturen in dem flachen Wasser wirklich keine Rede sein!), beobachtete der andere das Treiben der Strandkrabben, die dort zuhauf herumflitzen und Sand aus ihren Löchern schaufeln. Denen könnte ich ewig zusehen! 🦀





Später, wieder zurück in Kane’ohe, sind wir beide dann noch ein Stück weit in die Bucht hinaus gelaufen. Ja, richtig - gelaufen. 😂 Die Bucht ist hier so flach, dass man nicht so schnell zum Schwimmen kommt. Wir sind hier vom Grundstück aus einfach losgelaufen und nach etwa 200 Metern ging mir das Wasser immer noch nur bis zum Bauchnabel.




Das war schon einiges bis hierhin, oder? Und ich hinke bereits wieder 2 Tage mit meinen Berichten hinterher. Ich muss zugeben, dass ich abends früh ins Bett gehe und dann auch wirklich erledigt bin. Interessanterweise wird es hier deutlich früher dunkel als daheim. Um 20 Uhr ist es bereits stockduster, doch dafür beginnt der Tag umso früher. Das hat etwas mit der Nähe zum Äquator zu tun, das weiß ich, aber Details? Keine Ahnung! 😅 Ist auch nicht so wichtig. Man geht hier einfach früher zu Bett und beginnt aber auch den Tag umso eher. Ist eigentlich ziemlich cool so, finde ich. 😎


Aloha! 🤙🏼

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